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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 11

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ter geologische Aufbau des deutschen Bodens. *1 11 'L essen seiner Rinder und Pferde geht in Europa nur Rußland dem Reiche voran, tn der Schweinezucht hat es alle Länder der Erde mit Ausnahme d^xhordameri- kanischen Union überflügelt. Doch wird der Bedarf aller Viehgattungötzhcht durch c die Zucht des Landes gedeckt, sondern es ist Einfuhr erforderlich. Die Rk^M^Mchk hat ihre Hauptsitze in den Marschen und in den südlichen gebirgigen Gegenäe^be^^ sonders im Allgäu, die Pferdezucht in der Norddeutschen Tiefebene, namentlich in Hannover, Oldenburg, Mecklenburg, Schleswig-Holstein und Ostpreußen, die Schweinezucht in Westfalen, Hannover, Pommern und in der Oberpfalz, die Schafzucht ist infolge des Wettbewerbs überseeischer Länder, namentlich Austra- liens, Kaplands und Argentiniens stark zurückgegangen. Ein Hauptgebiet deutscher Schafzucht ist noch die Lüneburger Heide. Der Wert der Wolleinsuhr beträgt heute nahezu 500 Mill. Mark. d) Bewaldung. Ein Viertel des Bodens deckt der Wald. (^ Nadel-, y3 Laubwald.) Er tritt hauptsächlich in den höher gelegenen oder mit kärglicherem Boden ausgestatteten Gegenden auf, also in den Bergländern (besonders Fichten und Tannen) und in den Sandebenen Brandenburgs und Niederschlesiens (nament- lich Kiefern); in seiner ganzen Pracht zeigt er sich uns in den deutschen Mittelge- birgen, an deren Gehängen er zumeist bis zum Kamm emporklimmt und deren land- schaftliche Schönheit nicht zum geringsten Teil durch das grüne Waldkleid verursacht wird. Waldarm sind nur wenige deutsche Landstriche, so die Marschen, die Dünen- inseln und Nehrungen, die Heiden und Moore, endlich besonders kulturreiche Strecken in den Flußniederungen, z. B. am Oberrhein. Unschätzbar ist die Bedeutung des deutschen Waldes für Bewässerung und Klima des Landes, für Holzgewinnung, Gewerbe und Industrie, aber ebenso als Stätte der physischen und geistigen Erholung des Menschen. Seine Erträgnisse reichen freilich nicht im entferntesten hin, den Bedarf des deutschen Volkes an Holz zu decken. Es nimmt hierfür hauptsächlich die Holzbestände von Rußland, Schweden, Österreich-Ungarn und Rumänien in Anspruch. Trotz des hohen Stands der deutschen Landwirtschaft bedarf das Reich der Zufuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse des Auslandes. Iii. Der geologische Aufbau des deutschen Bodens. (Vgl. dazu die geologische Karte des Atlasses und den Abschnitt über Erd- geschichte Iv, S. 2sf). _ 1. Im S. des Reichs erhebt sich ein mächtiges erst in der tertiären Periode, also in der Neuzeit der Erde, entstandenes Faltengebirge, die Alpen, deren nörd- lichste Ketten zu Bayern gehören. 2. Ein großer Teil der deutschen Mittelgebirge ist der Überrest eines alten, abgetragenen, parallel zu den heutigen Alpen ziehenden Hochgebirges aus der ^?teinkohlenzeit, also dem geologischen Altertum der Erde, dessen Westflügel das französische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) und Abtragung durch Verwitterung und Erosion haben dieses alte Gebirgsland in eine Reihe unzusammen- hängender Gebirgsschollen (Horste) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Ton- schiefer, alfo aus kristallinischen und paläozoischen Gesteinen, bestehn. Es sind dies

2. Für Präparandenanstalten - S. 200

1912 - Breslau : Hirt
200 V. Länderkunde, 109. „Wolkenkratzer" von New Port, Das Innere der Hochebene ist wegen der Randgebirge trocken, außer- halb der Gebirge waldlos und stellenweise fast eine Wüste. 90 des an- gebauten Landes sind künstlich bewässert. Tie Gebirgsbäche sammeln sich zum Teil in abflußlosen Seen, unter denen der Große Salzsee der bedeu- tendste ist. Die Flüsse bilden, wie alle Hochebenenströme, tiefe Schluchten- täler, insbesondere der Colorado, dessen Mittellaus sich 1800 m tief in das Plateau eingeschnitten hat. Seine in Terrassen abfallenden Felswände mit ihren wundervollen Gesteinen bieten ein Bild von größter Pracht. § 312. Die Weltplätze der Ostküste. Der No mit seinen reichen Boden- schätzen an Kohle und Eisen, seinen schiffbaren Flüssen und günstigen Buchten hat die dichteste Bevölkerung und ist Hauptsitz des atlantischen Handels. Hier entstand Boston [boft'it] (070), die älteste Großstadt der Union, der zweitgrößte Hafen und ein Mittelpunkt der Kunst und Wissen- schast. Der bedeutendste Hafen ist New York >nju jürk^. Seine Lage ist außer- ordentlich günstig. Keiner der östlichen amerikanischen Weltplätze ist mit dem reichen Hinterlande so günstig verbunden wie New Jork durch das breite und tiefe Tal des Hudson. Der älteste Teil der Stadt (von den Holländern angelegt und von diesen Nen-Amsterdam genannt) liegt ans einer aus festem Felsboden bestehenden Insel des Hudson, der durch einen Kanal mit dem ^ntärio-See in Verbindung steht. Nach dem „fernen Westen" sichren zahlreiche aus den Massenverkehr ein- gerichtete Bahnen, darunter eine elektrische Schnellbahn nach Chicago. So entstand hier eins der Bevölkerungszentren der Erde. Die Stadt hat mit dem durch riesenhafte Brücken und Tunnel verbundenen Brooklyn [bruklin 4,s Mill. Einwohner, darunter % Mill, Deutsche. Sie ist das Ziel von mehr als 70 Dampferlinien, die Landungsstätte der meisten Auswanderer, der zweitgrößte Hafen der Welt. Fast die Hälfte des auswärtigen Handels der Union geht über New York. Die Stadt ist wie alle amerikanischen Städte regelmäßig gebaut: die nieisten Straßen schneiden sich unter rechtem Winkel.

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 142

1908 - Halle a. S. : Schroedel
142 Das Deutsche Reich. Regensburg, eine Römerstadt, beherrschte während der Kreuzzüge den ganzen Donauhandel und war damals die reichste und blühendste'stadt Deutschlands. Daher tagte in den Mauern dieser Stadt häufig der deutsche Reichstag. — Passau, sehr schön gelegene Grenzstadt am Einfluß des Inn in die Donau. In Würtemberg: Ulm, starke Reichssestung am linken Donauufer, deckt einen der wichtigsten Ubergänge über den Iura. Der prachtvolle gotische Dom ist 161 m hoch und überragt alle Gotteshäuser der Erde. 2. Der Böhmer Wald. 1. Natur. Der Böhmer Wald ist der stark abgetragene, uralte Gebirgsrand der böhmischen Masse und erstreckt sich auf der Grenze von Bayern und Böhmen vom Fichtelgebirge bis zur Donau- ebene. Er ist ein waldreiches Gebirge mit mehreren gleichlaufenden Rücken, die sich aus lose aneinander gereihten Bergen zusammensetzen. Dazwischen finden sich breite Landflächen, die wegen ihrer Breite kaum noch Täler genannt werden können. Das Urgebirge hüllt sich in seinen eigenen, lehmigen Verwitterungsschutt, der von dem uralten, tiefgründigen Waldboden der Fichten und Tannen festgehalten wird. Im s. Teil liegen seine höchsten Erhebungen. Die höchste Spitze ist der A r b e r. Dem f. Gebirgszuge ist im W. der niedrige Bayrische Wald vorgelagert, vom Hauptgebirge durch das Längstal des Regen getrennt. Mit seinen dichten, dunklen Wäldern von Buchen, Edeltannen und Fichten, schwarzen Seen, Sumpf- und Moorstrecken macht der Böhmer Wald besonders im 8. einen düstern Eindruck. So weit man blickt, ist hier das Gebirge mit dunklen Forsten bedeckt, die mit den Bergen auf und ab zu wogen scheinen. „Die ruhigen Linien der Bergformen, die düstere Einförmig- keit der Waldbedeckung mit den überwachsenen Felsblöcken, die im tiefen Moder- ungezählter Waldgenerationen zu versinken scheinen, die Stille dieser Wälder denen plätscherndes Wasser und Vogelruf fast gänzlich fehlen, oerleihen den Bergen des Böhmer Waldes eine gewisse feierlich ernste Wildheit." 2. Die Bewohner sind ärmliche, arbeitsame Leute. Die Bevölkerungs- dichtigkeit ist in dem Waldgebirge gering. Der Holzreichtum des Gebirges nötigt zum Handel mit Nutz-, Bau- und Brennholz und ist die Grundlage einer umfangreichen Holzindustrie. Tausende armer Gebirgs- bewohner ernähren sich durch Verfertigung von Zündhölzchen, Resonanzholz, Schindeln, Holzschuhen und Tischlerei. — Das Gebirgsgestein enthält mancherlei nutzbare Mineralien, als Reißblei, Quarz und Porzellanerde. Hierauf gründet sich die ausgebreitete Glasbereitung, ferner die Herstellung von Schmelztiegeln und die Töpferei. — Auf den rauhen Gehängen gegen Böhmen hin gedeiht wenig Getreide; lohnender ist der Ackerbau auf der milderen bayrischen Seite. Namentlich ist der Flachsbau eine ergiebige Einnahmequelle der Bevölkerung. — Das Gebirge bildet in seiner s. Hälfte eine Völkerscheide zwischen den deutschen Bayern und den tschechischen Böhmen. 3. Der Deutsche Jura. 1. Der Schwäbische Jura zieht sich in nord- östlicher Richtung vom Rhein bis zur breiten, fruchtbaren Talsenke der Wörnitz hin, die bei Donauwörth mündet. Er bildet eine breite Kalksteinplatte von etwa 700 m mittlerer Höhe, die im Sw. Erhebungen über 1000 m aufweist, von den Quellflüssen der Donau durchschnitten wird und weiterhin die Donau auf ihrem l. Ufer begleitet. Von der Donanseite steigt er allmählich an und erhebt sich kaum merklich über die Hochfläche jenseits der Donau. Dagegen ist sein Abfall nach X. steil und weist hier mit Schluchten durchsetzte Steilabhänge auf. Hier insonderheit führt er den

4. Teil 2 - S. 91

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 44. Das Königreich Großbritannien und Irland. 91 s Kanals in N.-Schottland dehnen sich die vielbesungenen Walter Scott, Robert Burns) schottischen Hochlande aus, rauh und meist kahl, mit Heidekraut bewachsen, bedeckt mit weit ausgedehnten Mooren und zahl- reichen, schmalen Bergseen, Lochs genannt, aus denen reißende Flüsse stürzen. Die Nw.-Küste ist von zahlreichen Fjorden eingeschnitten, ihr sind felsige Inselgruppen vorgelagert, so die Hebriden, unter denen die vielbesuchte, aus Basaltsäulen aufgebaute, kleine Insel Stassa mit der Fingalshöhle sich befindet. Im N. liegen die Orkney- und Shet- l and-Inseln, alle vom Sturm umtobt, aber verhältnismäßig gut be- völkert. Von hier erhält die englische Flotte tüchtige Matrosen. 0. Irland, eine niedrige Fläche, an deren Rändern sich Berg- ketten erheben, welche an der W.-Küste vielfach zerrissen sind, ist voll von Seen und Sümpfen, die sich in dem muldenförmigen Innern gebildet haben. Der Hauptfluß Shannon fließt durch eine Reihe solcher Seen. Der Boden ist äußerst fruchtbar, und daher blüht Ackerbau und Vieh- zucht, so daß die englischen Großstädte von hier aus vielfach mit Getreide und Fleisch versorgt werden. Doch ähnlich wie in England seufzen auch die irischen Pächter unter dem Druck ihrer feudalen englischen Herren, zu denen sie als Katholiken noch in schroffem Gegensatz stehen. Die Folge davon ist, daß jährlich Hunderte von Iren nach Amerika aus- wandern. Mineralien fehlen ganz. An der O.-Küste, England gegenüber, haben sich größere Städte entwickelt, in denen viele eingewanderte Eng- länder wohnen, so die Hauptstadt Dublin, im N. Belfast mit Leinen- industrie , im S. Cork, Aussuhlhafen für die Landeserzeugnisse. 3. Klima und Kultur. Die Britischen Inseln haben Seeklima mit mildem Winter und kühlem Sommer, so daß in S.-England Lorbeer und Myrten draußen überwintern. Durch die reichen Niederschläge im Frühling und Herbst sind die englischen, besonders aber die irischen, („das smaragdgrüne Erin") Wiesen von üppigem, saftigem Grün. Schott- land hat wegen seiner Höhenlage strenge Winter. Infolge feiner gün- stigen Lage und der glücklichen Natur des Landes selbst vermag Groß- britannien und Irland alle Erwerbszweige menschlicher Tätigkeit zu pflegen. Die blühende Landwirtschaft kann allerdings nicht die Be- völkerung der zahlreichen Großstädte ernähren, so daß Getreide und Vieh eingeführt werden müssen. Aber die unerschöpflichen Kohlen- und Eisenlager sowie die vielen und sichern Häfen haben England zu dem ersten Industrieland (besonders seit Erfindung der Dampfmaschine) und seine Bewohner zu dem ersten Handelsvolk der Welt gemacht. Unter- stützt werden alle diese Unternehmungen durch die in allen Erdteilen gelegenen, bedeutenden Kolonien. Die Bewohner der Inseln treiben

5. Für Seminare - S. 143

1912 - Breslau : Hirt
3. Ostasien. 143 der Ostseite etwas mehr als an der Westseite; am stärksten befeuchtet ist der 3. Der Wintermonsun bringt namentlich der Westküste starken Schnee- fall, doch sind auch die östlichen Küstenstriche oft hoch mit Schnee bedeckt. b) Wirtschaftsleben. Das milde Klima und der fruchtbare Verwitteruugs- bodeu haben die Bodenkultur zu hoher Entwicklung gelangen lassen. Bis jetzt dieuen zwei Fünftel der Bodenfläche, und zwar die Talniederungen und die uu- tereu Berggehäuge, sorgfältig betriebenem Ackerbau; eine etwas größere Fläche, nämlich die Höhen, nimmt der Wald ein. Unter den Erzeugnissen des Boden- baues steht der Reis obenan, einträglich ist ferner die auf die Kultur des Maul- beerbaums gegründete Seidenzncht^, wichtig auch der Anbau von Tee. 81. Japanische Bronzearbeiter. In den Gewerben waren die Chinesen Lehrmeister der Japaner. Aber diese haben die gewerbliche Tätig- keit in einer Weise weiterentwickelt, daß die japanischen Handwerker die chinesischen nunmehr, namentlich auch in der Herstellung von Metallwaren, weit übertreffen. Auf trocknem, nicht künstlich bewässertem Ackerlande baut mau Gerste, Weizen, Hirse- und Bohnenarten, Baumwolle und Tabak. Die Wälder des klimatisch begünstigten Südens weisen neben einigen tropischen Gewächsen (Palmen, Bambus) immergrüne Laubhölzer der subtropischen Zone auf; im Norden erscheinen Buchen- und Ahornarten sowie nordische Nadelhölzer. Auf Kiuschiu und im 8 von Hondö werden Kampfer- und Talgbaum kultiviert, im N wächst der Lackbaum 2. Eine fehr wichtige Rolle als Erwerbs- und 1 Japan ist der zweite Rohseideproduzent der Erde. 2 Die Früchte des Talgbaumes liefern eine Talgart, der Saft des Lackbaumes bietet den Rohstoff für die berühmten japanischen Lackwaren.

6. Für Seminare - S. 212

1912 - Breslau : Hirt
212 B. Länderkunde. — Iv. Amerika. Schweinezucht. Ihre Ausfuhr- artikel, Schinken, Schmalz, Rauchfleisch, gekühltes Rind- fleisch usw., sind für die Ver- sorgung Europas von größter wirtschaftlicher Bedeutung geworden. Der N zwischen den Alleghanies und dem Missouri bildet zusammen mit dem angrenzenden kanadi- schen Lande das größte Ackerbau- und Viehzucht- gebiet der Erde. Die Appalacheu und die Tief- laudsmulde bergen nner- schöpfliche Schätze an Kohlen, deren Felder an Fläche fast die Größe Deutschlands er- reichen, an Eisen-, Blei- und Kupfererzen, an Gipslagern mit Steinfalzeinschlüssen, an Petroleum- und Gasquellen (letztere besonders in Penn- sylvanien). In der Kohlen- nndeisenerzengnng steht die Union mit einer Aus- beute von etwa 40 bzw. 45 der Weltproduktion an der Spitze aller Länder der Erdesvgl.§356). Dieknpfer- . fnndstätten um den Oberen See geben ihr auch die Herr- schast auf dem Kupfermarkte. Die pazifische Küsten- kette und der Westrand des Hochgebirges sind infolge ihrer reichlichen Niederschläge ungemein reich an Wäldern mit oft riesenhaften Bäumen. In den Küstenketten Kaliforniens herrscht die Wellingtonie vor (Bild 127) soft 100 na hoch, bei einem Durchmesser von nicht selten 5 m am Stamm- umfange und mit 60 m weit 127. Riesenbaum (Sequoia gigäntea), 146 m hoch.

7. Für Seminare - S. 213

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika, 213 ausgreifenden Ästen). Der Holzreichtum des Gebirges entwickelte in Kali- fornien eine gewaltige Holzindustrie und cinen bedeutenden Holzhandel. In den gesegneten Ebenen breiten sich Weizenfelder, Obst- und Pfirsichgärten aus sbild 128). Die Wasserfälle der Flüsse werden wirtschaftlich ausgenutzt und liefern Licht und elektrische Kraft für Fabriken und Eisenbahnen. Die inneren Hochflächen sind größtenteils mit fruchtbarem Schwemmlandboden bedeckt, der jedoch infolge der Regenarmut Wüstenhaft öde erscheint. Wo aber künst- liche Bewässerung angelegt ist, wie am Großen Salzsee, liefert er reiche Erträge an Getreide, Obst und Gemüse und steht an Ergiebigkeit dem Kaliforni- schen Tieflande nicht nach. So kommt es, daß die Mehlausfuhr die Grund- läge für den Überseehandel der Westküste wurde. Auf künstliche Bewässerung ist auch der Laudbau am Ostfuße des Felsengebirges angewiesen. 128. Kalifornische Fruchtebene. Die einst öden Steppentäler Kaliforniens sind durch künstliche Bewässerung größtenteils in herrliche Frucht- gärten verwandelt, die schon heute eine Fläche von 30000 qkm bedecken. Zitronen, Pfirsiche und Aprikosen, aber auch alle Arten von Birnen, Äpfeln und Pflaumen gedeihen hier viel besser als irgendwo sonst in den Vereinigten Staaten. Selbst Oliven werden in neuerer Zeit mit großem Erfolg angebaut. Was dem Hochland des W an Bodenergiebigkeit abgeht, das wird durch seinen Mineralreichtum ersetzt. In der Goldgewinnung wetteifert die Union mit Afrika und Australien, in der Silbererzeugung mit Mexiko. Die gold- reichsten Staaten sind Kalifornien und Colorado. Auch lagern im W große Mengen von Kupfer- und Eisenerzen, Braun- und Steinkohlen und Petroleum. So gehört die Union zu den ersten Produktionsländern der Welt. ^ Aber auch die verhältnismäßig junge Industrie ist schnell gewachsen. Die amerikanische Eisen-, Stahl- und Maschinenindustrie tritt mit der englischen und deutschen in scharfen Wettbewerb. Die Baumwollindustrie

8. Für Seminare - S. 515

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich, — F. Zusammenfassender Rückblick. 515 waldarm sind die Küstenländer, besonders die unter dem Einfluß ozeanischen Klimas stehenden im Nw Deutschlandsin den Gebirgen tragen die Kämme und Abhänge meist Nadelholzbestände; den Fuß der Erhebungen umrauscheu dagegen vielfach Buchen- und Eichenwälder. Diese begleiten ferner die großen Flußläufe und haben sich in größerer Ausdehnung auch auf der Baltischen Seenplatte und an der Ostseeküste angesiedelt. In den Niederungswäldern der Brüche und Moore herrscht die Erle vor, und iu den Heidegegenden gedeiht noch die genügsame Kiefers Das Holz der Stämme wird in den verschiedensten Industriezweigen (Schiff- bau, Brettschneiderei, Holzschleifern, Zellulosefabriken, Tischlerei, Bergbau) ver- wertet. Das Einsammeln von Pilzen und Beeren (im Harz), das Brennen der Holzkohle Meilerei), die Holzfällern wie auch die Beaufsichtigung und Pflege des Waldes ernähren Tausende von Menschen. — Wegen der hohen klimatischen und wirtschaftlichen Bedeutung des Waldes verwendet die deutsche Forstkultur, die erste der Welt, auf seine Pstege und Erhaltung große Sorgfalt. Niedergelegte Waldstrecken forstet man bald wieder auf; waldarme und wenig ertragreiche Ge- genden (Dünen und Lüneburger Heide) werden mit Baumwuchs (Kiefern) besiedelt. Ungeeignet für die Waldkultur erweiseu sich nur die höchsten Höhen der Gebirge (über 1300 w). Trotz feines großen Waldbestandes bedarf Deutschland noch einer jährlichen Holzeinfuhr (aus Rußland, Österreich-Ungarn, Schweden, Nor- wegen, Union) im Werte von mehr als 300 Mill. Mark. Iii. Fischerei. 1. Der Fischerei kommt als Erwerbsquelle für zahlreiche § 340. Menschen und durch ihre Erzeugnisse, die ein unentbehrliches Volksnahruugs- mittel darstellen, eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung zu. Der Fischreichtum der Binnengewässer ist infolge des lebhafteren Schiffverkehrs und der durch die Schiffahrt notwendigen Strombauten, durch übermäßige Ausbeute und durch Ver- seuchuug des Wassers (Zuführung der Fabrikabwäffer) gegen früher geringer geworden. Zur Hebung der Fischzucht haben zahlreiche Vereinigungen, besonders der Deutsche Fischereiverein, mit Unterstützung der Regierung in allen Provinzen und Bundesstaaten Fischbrutanstalten eingerichtet; Lachse und Karpfen werden in Teichen und größeren Flüssen, Forellen in Gebirgsbächen ausgesetzt. Der Ertrag der ge- samten deutschen Binnenfischerei wird heute auf jährlich 40 bis 50 Mill. Mark geschätzt. 2. Die Hochseefischerei erfreut sich dank der Unterstützung des Staates und der Gründung von Fischereigesellschasten seit einigen Jahren eines sichtlichen Ausschwungs. Der bedeutendste Fischereihafen und Fischmarkt ist Geestemünde. Außer ihm be- treiben, namentlich an der Nordsee, noch zahlreiche andere Küstenorte, so Altona, an- sehnliche Hochseefischerei; sie bringen von Jahr zu Jahr steigende Erträge (Hering, Aal, Kabeljau, Lachs, Dorsch, Schellfisch, Steinbutt, Heilbutt, Seezunge, Sprotte) aus den Markt und versenden Fische weit ins Binnenland (Fischbahnen). Gegenwärtig sind etwa 650 Schiffe mit fast 7000 Mann Besatzung im Dienst der deutscheu See- fischerei tätig, und der Handelswert der gefangenen Seefische beläuft sich alljährlich auf 35 Mill. Mark und mehr. Immerhin muß das Deutsche Reich noch Seefische aus den Seehäfen fremder Länder beziehen, im Jahre 1910 für rund 50 Mill. Mark. Iv. Bergbau. Unser Vaterland weist einen großen Reichtum an Boden- § 341. schätzen auf, namentlich an Kohlen, Eisen und Salzen. Die von Jahr zu Jahr ' - Die waldärmsten Gebiete sind Schleswig-Holstein und Rheinhessen. 2 Von der Fläche des Gesamthochwaldes entfallen 51%, von der des Nadelwaldes 67% auf die Kiefer. Vom Hochlaubwalde kommen auf die Buche 70°/g. 33*

9. Für Seminare - S. 416

1912 - Breslau : Hirt
416 B. Länderkunde. — Vi. Europa. verflößt, jedoch verarbeiten zahlreiche Sägewerke und Holzschleifereien einen großen Teil des geschlagenen Holzes auch an Ort und Stelle. Die Er- zengnisse der Schwarzwälder Holzschnitzerei, Schwarzwälder Uhren und Musikinstrumente finden ihren Weg in die weite Welt. Die starke Wasser- kraft der Gebirgsbäche, durch elektrische Kraftübertragung selbst entfernten Orten nutzbar gemacht, ermöglichte fast allerorts die Anlage großer Fabriken. Im Wiesetal und in seiner Nachbarschaft wie auch an anderen Stellen wird Baumwolle gesponnen und gewebt. Die landschaftliche Schönheit des Schwarzwaldes lockt zahlreiche Sommergäste an, und seine durch Heil- quellen berühmten Kurorte werden Jahr für Jahr von Tausenden besucht. Zur Hebung des Fremdenverkehrs haben die schönen Kunststraßen, besonders die „Höhenwege" und Gebirgsbahnen des Schwarzwaldes, nicht wenig bei- getragen. Die waldfreien Höhen des Gebirges werden als Weideland benutzt. Dem Ackerbau dienen die tiefer liegenden, sonnigen Gehänge und Talflächen, von denen die nach der Rheinebene sich öffnenden auch reich an Obst und Wein sind. 2. Das Neckarbergland. Jenseits der Linie Rastatt—pforzheim bis zum Neckar zieht sich eine niedrige, flachwellige Muschelkalk- und Kenperplatte nach N, das liebliche Neckarbergland (300 m), das nur von der Rhein- ebene aus den Eindruck eines Gebirges macht. Es hat größtenteils mit Löß bedeckten, daher fruchtbaren Boden, ist aber auch als Durchgangsland zwischen der Rheinebene und dem Neckarlande von Wichtigkeit. 3. Der Odenwald. Vom Neckar, wo der Königsstuhl (570 m) die herrliche Landschaft von Heidelberg überragt, dehnt sich nach dem Main hin der Odenwald* aus. Er ist ein hochflächenartiges, waldiges Bergland mit abgerundeten, zum Teil kühn aufragenden Kuppen, unter denen der Katzen- bnckel (630 m) die größte Höhe erreicht. Der westliche Teil des Gebirges besteht aus Urgestein, der östliche aus Buntsandstein. Dieser ist wenig ertragreich und weithin mit anspruchslosen Nadelwäldern bestanden, jener dagegen hat zahlreiche zwischen dichtbewaldeten Höhen eingebettete, zum Rheine weit geöffnete Täler von großer Fruchtbar- keit. Die Gegend der „Bergstraße"2 zwischen Darmstadt und Heidelberg genießt mit Recht den Ruf, der „Garten Deutschlands" zu sein. Die wogenden Saatfelder der Ebene werden an den Berghängen von Obst- und Weingärten umsäumt. Diese gehen aufwärts in schmücke Laubwälder über, aus denen hübsche Landhäuser und romantische Ruinen hervorschauen. 4. Der Spessart, d. i. Spechtswald, ist ein flaches, vielkuppiges, zum großen Teil mit herrlichen Buchen und Eichen, aber auch mit Fichten und Tannen bedecktes Massengebirge im Viereck des Mains, das meist aus Bunt- sandstein, nur im Nw aus Granit und anderen Urgesteinen besteht. Der höchste Gipfel, der Geiersberg, mißt fast 600 m. Bei der Dürftigkeit des Bodens bilden Holzverarbeitung und Holzhandel die Haupt- * Ottonis silva — Ottos Wald. 2 Bergstraße im Gegensatz zu der Rheinstraße in der Ebene.

10. Für Seminare - S. 482

1912 - Breslau : Hirt
482 B. Länderkunde. — Vi. Europa. dürfen daher zu den ertragreichsten Teilen des Baltischen Landrückens gezählt werden. Der Ackerbau erstreckt sich besonders auf Weizen- und Rübenbau; in der Viehzucht steht die Pferdezucht obeuau. Da aber der größte Teil der Bodenfläche Großgrundbesitzern zugehört, so ist der mittlere und kleine Bauernstand wenig vertreten und die Bevölkerungsdichte in Mecklenburg geringer als in sämtlichen anderen Ackerbaustaaten Deutschlands. In Schleswig-Holsteiu ist der östliche Landstreifen durch die reizvolle Küste, durch anmutige Täler, hügelumsäumte Weiher und Seen sowie durch fruchtbare Fluren bevorzugt. Hervorragende Zierden der Landschaft sind die zahlreichen Obstbäume in der Blütezeit, die herrlichen Buchen- und Eichenwälder, die frischgrünen Baumgruppen und „Knicks" (Erdwälle mit lebenden Hecken; Bild 244). Die Mitte des Landes, wo die Schmelzwasser eiszeitlicher Gletscher eintönige Kies- und Sandflächen entstehen ließen, ist mit Heide und Mooren bedeckt. Diese Geestlandschaft streckt Halbinsel- artige, sandige Arme nach W. Zwischen ihnen haben das Meer und die Flüsse fruchtbares, waldloses Marschland abgelagert, das durch Deichbauten ge- schützt wird (Bild 243). Die Herrschaft westlicher Winde bedingt geringe Temperaturschwankungen und reichliche Niederschläge. Daher gedeihen die Weiden, aus denen das Vieh auch zur Nachtzeit im Freien bleibt, ähnlich wie in England. Als vielbesuchte Seebäder siud die Nordfriesischen Inseln be- kannt. Haupterwerbsquellen bilden au der Küste Seehandel und Fischerei, sonst Landwirtschaft und Viehzucht. Da dem Lande, abgesehen von Salz, Ziegellehm und Zementmergel, Bodenschätze versagt blieben, so ver- arbeitet die Industrie eingeführte Rohstoffe mannigfaltigster Art. H 317. Iii. Staaten und Siedlungen. Die Baltische Seenplatte nehmen fast ohne Scheidung durch natürliche Grenzen die preußischen Küstenprovinzen Ost- preußen, Westpreußen, Pommern und Schleswig-Holstein ein. Zwischen die beiden letztgenannten Provinzen schieben sich vier kleinstaatliche Gebiete. 1. Die Provinz Oftpreußen wird aus der Preußischen Seenplatte und dem nördlich vorgelagerten Tieflande gebildet. Die körperlich und geistig kraftvollen Bewohner dieses alten Deutschordenslandes haben sich im Kampfe mit der Natur und mit den Landesfeinden oft trefflich bewährt. Die nördlichste Stadt des Deutschen Reiches (55 J °), Memel(25), am schiffbaren Ausfluß des Kurischen Haffs, ist ein Markt für Getreide und Holz; diese Handels- güter werden zu Schiff oder in Flößen auf der Memel größtenteils aus Rußland zu- geführt. Da aber die russischen Zölle das Hinterland absperren, so ist der Handel und damit die Entwicklung der Stadt gehemmt. Als Flußübergang und als Holzmarkt kam Tilsit (40, Bild 245) empor. Gumbinnen (15), die Hauptstadt des gleich- namigen Regierungsbezirks, trägt das Gepräge einer Beamtenstadt. Königsberg (250) verdankt seine Entwicklung zunächst seiner günstigen Lage nicht weit von der Mündung des Pregels, der bis hierher größeren Seeschiffen den Zutritt gewährt („Seekanal": Königsberg—pillauer Tief—ostsee — 45 kmi und auch mit der Memel verbunden ist, ferner seiner Stellung als Hauptstadt und als Mittelpunkt der Bildung (Universität) für den deutschen Nordosten. Die Stadt betreibt einen lebhaften Zwischenhandel. Getreide und Holz, die größtenteils aus Rußland kom- men, führt sie nach andern Ländern, besonders nach England, wieder aus; jedoch
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